Oft besser als so gewachsen!

Das Spleißen mit der Fischschwanzverbindung

Das fertige Ergebnis
Das fertige Ergebnis

Oft hat man nicht das Glück einen perfekten langen Bogenstab zur Verfügung zu haben -  astfrei,  die richtige Vorspannung, keinen Drehwuchs usw.

Aber ein etwas breiteres perfektes Meterstück eines guten Bogenholzes kann man sogar im Brennholzstapel finden.

Dieses Meterstück mit über 10 cm Breite wird in der Mitte der Länge nach gespalten oder gesägt.

Wenn man diese beiden „Brüder“ im Griff verspleißt und dem Rohling dabei eine entsprechende Vorspannung verpaßt, erhält man einen hochwertigen und viel versprechenden Bogenrohling. Seine Wurfarme besitzen damit die nahezu gleichen Eigenschaften da sie nebeneinander gewachsen sind - ein enormer Vorteil.


Bei einem D-Bogen, also einem Bogen der im Griff arbeitet und sich durchbiegt würde ich den Spleiß auf Grund der großen Scherbelastungen nicht empfehlen

 

Verleimung mit dem zwei Komponentenepoxy Uhu plus endfest 300.

 

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So wird's gemacht

An beiden Segmenten auf die gleiche Art und Weise den Spleiß genau aufreißen und rechtwinklig aussägen.  Zusammengesteckt sollten sie dann genau zusammenpassen.

 

Vor dem Auftragen des Klebstoffes das Holz ein wenig vorwärmen damit die Poren aufgehen und das Epoxy gut eindringen kann,  es wird durch die Wärme sehr dünnflüssig.

Passung überprüfen und das Epoxiharz reichlich und  großzügig auftragen, darauf achtend dass es auch die Spitzen ausfüllt.

Damit der Mittelkeil den gegenüberliegenden Wurfarm beim Zusammenklopfen nicht der Länge nach anspaltet, eine Zwinge setzen um dies zu verhindern.

 

Achtet darauf, daß die beiden Mittellinien der Wurfarme eine gemeinsame Mittellinie durch den ganzen Bogen bilden. Die von Nocke zur Nocke geradewegs durch die Mitte des Griffteils verläuft.

 Nun die Vorspannung einstellen,welche je nach Bogenholz, natürlichem Stringfollow und Kompressionsbelastbarkeit unterschiedlich sein kann.

Faustregel: nicht mehr als 4cm.

Wenn alles paßt und die Mittellinie so verläuft wie wir das brauchen, wird das Ergebnis mit zwei Schraubzwingen fixiert.

 

Ein Klebestreifen am Bogenrücken verhindert das Auslaufen des flüssigen Epoxyharzes wenn Ihr in weiterer Folge die Klebestelle erwärmt um es schneller aushärten zu lassen.

Wenn Ihr Eure Arbeit umdreht fließt eventuel fehlendes Harz nach und kann "aufgefüllt" werden.

 

Den Spleiß gut mit einer Heißluftpistole sanft beheizen

Nicht mehr wie 80° C, da sonst die Gefahr von Blasenbildung droht und das Epoxy geschädigt wird.

Das fertige Ergebnis auf der Bogenrückenseite.

Ebenso auf der Bogenbauchseite.